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Raus aus der Nische

Aktualisiert: 7. Mai

Bioläden sind in einem Nischenmarkt gefangen – doch es gibt Strategien, die daraus herausführen.

 

Weniger Kund:innen, geringere Bonwerte. Der Fachhandel ist unter Druck. Nach den Bäckereien und Metzgereien schliessen nun auch mehr und mehr Bioläden. Grund: Die Kundschaft kauft Bioprodukte zu günstigeren Preisen woanders ein. Das Potential für Bioläden wird kleiner und kleiner, der Biofachhandel ist ein Nischenmarkt. Dieser Trend zeichnete sich schon vor Corona ab und hat sich nach dem kurzen Hype verstärkt. Genauso geht es dem Bio-Fachhandel in Deutschland, dort haben letztes Jahr 115 Bioläden geschlossen und nur 29 neu eröffnet. Für den Schweizer Markt liegen keine konkreten Zahlen vor. Aber die Geschäftsaufgaben oder die Suche nach einer Nachfolgelösung mehren sich.

 

Welche Strategien führen aus dieser negativen Spirale?

Es gibt wenige Ansätze, wie ein Laden daraus herauskommt. Einer davon ist folgender:

 

Den Laden neu positionieren

Sich ausschliesslich über Bio zu positionieren, ist für einen Fachhändler meistens kein erfolgreiches Geschäftsmodell mehr. Ein gut kuratiertes Bio-Sortiment zu günstigeren Preisen findet die Kundschaft auch woanders, bei Alnatura, bei Coop und Migros. Die Gewinner beim Absatz von Bioprodukten waren in den letzten zwei, drei Jahren die beiden Discounter Aldi und Lidl.

Hingegen gibt es Potential im Angebot von Comestibles-Produkten und Spezialitäten, die sich über Geschmack und gute Herstellung auszeichnen.



 

Wir führen im Sortiment vom MEZZOGIORNO in Solothurn ein paar Bestseller, die nicht biozertifiziert sind. Die Produkte sind einzigartig und zeichnen sich durch gute Qualität aus: Tartufi piemontesi, Fasnachtschüechli oder Pinsa, einen Ziegenkäse aus Frankreich, frische Pasta aus Napoli oder der Panettone von Infermentum. Colette Ziegenkäse


Solche Gourmet-Produkte können zu heimlichen Bestsellern werden – auch im «Bioladen». Sie schaffen eine Kundenbindung und sind regelrechte «Magnetprodukte». In jedem Sortiment sollte es ein paar solcher Magnetprodukt geben, Produkte, von denen die Kund:innen schwärmen, wofür sie extra in den Laden kommen, die sie immer wieder kaufen und auch mal verschenken.

 

Tartufi piemontesi

Grosshändler gibt es viele, oft sind es Anbieter von italienischen Produkten, die den Fokus auf geschmacklich gute Produkte legen.





Mit der Einführung von Spezialitäten, die oft nicht biozertifiziert sind, muss sich der Laden neu positionieren. Dieser Wandel ist nicht einfach, erwartet die Kundschaft von einem Bioladen, dass alle Produkte biologisch hergestellt sind. Eine transparente Kommunikation ist unerlässlich und braucht Zeit.

 



Colomba von Infermentum

Seit 2024 prangt das Slow Food-Logo auf dem Schaufenster von MEZZOGIORNO und wir teilen die Philosophie: «Slow Food setzt sich für eine Welt ein, in der alle Menschen Zugang zu Lebensmitteln haben, die gut sind, und zwar für sie selbst, für die Menschen, die sie produzieren, und für den Planeten.»



In der Sortimentsgestaltung sind wir frei. Wir bieten nach wie vor rund 90% Bioprodukte, führen daneben aber viele Spezialitäten aus lokalen Manufakturen oder italienischen Betrieben, die nicht zertifiziert sind. Wir bieten qualitativ hochwertige und geschmackvolle Lebensmittel an. Mit einer guten Bedienung und dieser neuen Positionierung bauen wir uns eine Kundschaft auf und verzeichnen ein Wachstum – Und das in nächster Nähe zum Alnatura-Laden, der nur gerade 200m entfernt ist!

 

Es gibt weitere Ansätze, die aus der Nische herausführen. Je nach Standort und Historie sollen andere Strategien gewählt werden, die Sinn machen. Weitere Modelle stellen wir in einem nächsten Blog-Artikel vor.

Machst auch Du Dir Gedanken, wie die Zukunft Deines Geschäftes aussehen soll? Suchst du nach Inputs für Veränderungen oder hast Du Ideen aber noch keine Umsetzung?

Um den Einstieg in diesen Prozess zu erleichtern, führen wir einen Strategieworkshop durch:


Strategieworkshop, Montag, 27. Mai 2024, 9:00 Uhr bis 16:30 Uhr,

im Coworking Uferbau, Ritterquai 8, 4500 Solothurn, (5 Minuten vom Bahnhof Solothurn)


Inhalt Wie entwickle ich eine Strategie für meinen Bioladen? Du lernst das Handwerk der Strategieentwicklung und entwickelst Ideen für eine Realisation in deinem Geschäft. Gemeinsam diskutieren wir Chancen im Biomarkt und schauen uns ein paar Erfolgsmodelle an. Was machen sie gut? Was sind Erfolgsfaktoren, die bei dir auch funktionieren könnten?


  • Was sind die wichtigsten Trends? Wie kann ich davon profitieren?

  • Welche Chancen kann ich nutzen? Finde die Idee, die für deinen Laden stimmt.

  • Wie gehe ich vor, um meine Ideen umzusetzen? Planung der ersten Schritte, um Neues umzusetzen.

  • Wie kann ich gewinnbringend arbeiten? Über die Bedeutung von Kennzahlen.


Kosten: CHF 480.- (inkl. MwSt.) Inklusive Kaffee, Früchte und Snacks, sowie ein Mittagessen im Soleure.


Anmeldung per Mail bis zum 6. Mai an:

079 232 45 09

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